Nach zwei längeren Erzählungen, «Das Wolkenkrematorium» und «Kinder klauen», die meine Aufmerksamkeit verlangt haben — mehr vielleicht, als gewöhnlich, weil ich mit Setting und Sprache kämpfte: beide keimten vor drei, vier Jahren und sind in kleinen Schritten herangereift, und jetzt habe ich sie gepflückt, vielleicht noch etwas bitter-ungeduldig, aber schon ein wenig süsser als sonst — wende ich mich jetzt Neuem zu. Eine Erzählung. Auch diese Idee besteht seit längerem, auch hier gibt es unzählige Skizzen, von denen ich jetzt schon weiss, dass sie in die falsche Richtung gegangen sind und trotzdem taucht die Idee immer wieder auf, wie ein anhänglicher Freund.
Ich habe beschlossen, dass ich das Projekt nun in Angriff nehme, eine längere Erzählung, ein Roman vielleicht — noch ohne Titel. Ein Arbeitstitel lautet: «Shuttlecock», der wegen der Kürze bestehen bleibt. Ein anderer, zu umständlich: «Die Rückhand des Meisters vom Tränenden Berg». Oder auch ganz affektiert: «Meister! Tochter! In jede eurer Lieben ragte noch ein Dritter»
Hier werde ich es einfach «Rally» nennen: Eine Geschichte über das Endspiel eines Badmintonturniers, bei dem zwei unterschiedliche Spieler mit ihren Leben und ihren Körpern, in die sich ihre Leben geschrieben haben, aufeinandertreffen. Ein junger und ein alter Spieler. Ein reicher und ein armer. Ein emotionaler, ein zynischer.
Ein klassisches Schema. Eine klassische Geschichte, hoffe ich. Die will ich auch erzählen. Allerdings will ich sie nicht klassisch erzählen. Aber mal sehen.
Den Prozess zu diesem Roman möchte ich nun vollständig auf dem Blog laufen lassen. Erste Skizzen, hingeworfene Absätze werden hier gepostet. Die Überarbeitungen, ein paar der Überlegungen, die ich aufschreiben will. Ob es bestehen bleibt, ob ich mich verrenne. Es ist das Internet, vielleicht hat ja jemand von beidem etwas.
Keine falschen Hoffnungen: Ich werde nicht mit der Beflissenheit eines Schriftstellers arbeiten. Nicht jeden Tag posten. Ich werde ab und zu was schreiben, es hochladen, sehen, was sich ergibt.
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