Urheberrechtsklon

Lothar kopierte sehr gerne Sachen.

Schon als er ganz klein war, wollte er von allen Sachen immer das Doppelpack.

Da traf es sich vorzüglich, dass es in seinem Büro einen Kopierer hatte.

Anfangs kopierte er noch Texte und Bilder und Seiten aus seinen Büchern, die er las.

Aber er bemerkte, dass ihn das nicht weiterbrachte.

Dann begann er einfache Sachen zu kopieren, eine Nagelschere, seine Hände oder eine Arbeitsmappe.

Später kopierte er des öfteren Gesichter, schaltete seine eigene Website hoch und veröffentlichte die kopierten Bilder.

Natürlich war es auch für ihn etwas fraglich, seine Mitarbeiter und die Assistentinnen mit Gewalt auf den Kopierer zu schmettern um sie kopieren zu können, um einen besonderen Gesichtseindruck einzufangen.

Aber jedem das seine.

Sein Chef fand das auch, er fand: Dem Lothar seine Website, dem Chef einen Mitarbeiter, der ihn nicht im Kopierraum überrumpelt.

Lothar würde einmal ganz gross werden.

Gerade vor seinem Auftritt an der Art Basel musste Lothar feststellen, dass schon ein anderer die Sachen ausstellte, die er eigentlich erst aufzubauen vorhatte.

Man hatte ihn doch tatsächlich einfach kopiert und sich als ihn ausgegeben.

Erst da fiel es dem Lothar auf, dass es eigentlich hiess:
Jedem, das meinige.

Nur hatte das noch nie ein Chef verstanden.

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