Nathan der Weise by Gotthold Ephraim Lessing
My rating: 3 of 5 stars
Ein-Satz-Review
Auf eine simple Frage hin spinnt der Bonze Nathan, nie einer Überheblichkeit und nervtötenden Ausführung zu schade, eine Parabel, die er im selbstverliebten Boccaccio-Renaissance-Legendenton wiedergibt und die er nach der Hälfte in der Meinung abbricht, der Rest erkläre sich ohnehin von selbst, worauf der mächtige Saladin in grosser Versöhnlichkeit auf Nathans Geld verzichtet, ohne das er sein Reich nicht erhalten kann und das ihm der Greis dann voller Freude schenken darf, und der sich bei ihm in weitestem Sinn dafür entschuldigen kann, dass er einem adrenalingeladenen Tempelherrn, der in die Feuerwehr gehörte und seit seiner Begnadigung alle Tage nichts Besseres zu tun weiss, als unter Palmen hin und herzuwandern, wegen der Ähnlichkeit mit seinem toten Bruder, der eigentlich dessen Vater war, das Leben erlassen hat, so dass er in einem Moment von Nathans Abwesenheit die Ziehtochter Recha, deren Bruder er ist, zum tiefsten Dank der Ziehmutter Daja, die ausser in ihrer Eigenschaft als Christin nichts im Buch zu suchen hat, aus dem brennenden Haus rettet, was ihm die Zuneigung von Recha zuträgt, die er genausolange erwidert, bis er erleichtert von einem Nathan in die Hände zugeflogenen Buch zu der Erkenntnis gelangt, dass ihre Liebe unrecht sei und sie sich in Geschwisterliebe transformieren muss, was gelingt und der Derwisch spielt Schach in Indien.
Sags hier: