Und da, da liegen noch 2000 unbeschriebene Seiten auf deinem Pult. Neben einer Packung alter M&Ms, die du seit vier Monaten dort liegen hast. Sie zeichnen sich in der Dunkelheit fast gar nicht ab. Nur ihre Konturen sind Ahnungen, schwarze Schatten in schwarzen Schatten. Mehr als den Kopf heben magst du nicht, und du schielst über deinen Körper hinab und siehst die Socken, die du nicht mehr ausgezogen hast, bevor du eingeschlafen bist. Dunkle Schweissflecken zeichnen fremde Landkarten auf deine Füsse. Von draussen dringt ein Glimmen hinein, das sich manchmal aufhellt, wenn die Scheinwerfer eines Autos die Fassade streifen. Du kannst dich nicht bewegen, und du bist zu müde, dich daran zu erinnern, was du dir am Abend vorgenommen hast. Sie erscheinen dir jetzt schon lächerlich, jene Vorsätze, geboren aus einem naiven Überschwang, der die Unausweichlichkeit des Daseins kompensierend begleitet. Nur den Kopf magst du zur Seite drehen und die Uhr erkennen, deren Ziffern einen hellen Schimmer auf die PET-Flasche werfen, die daneben steht. Von dort dringt ein Abklatsch des Schimmers auf die 2000 Blätter, die gestapelt auf dem Pult liegen und darauf warten, gefüllt zu werden. So viele leere Blätter, was für eine Verschwendung! und die M&Ms!, aber von denen nimmst du eins.
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