Zur Zeit schreibe ich im Auftrag für WSS Architekten mit János über die Strangsanierung. Nicht Drangsalierung, ich glaube nicht. Literatur im Bau heisst das Projekt und ist nichts anderes als ein weiteres Tor in eine Parallelwelt.
Diese Welt tut sich schon auf, wenn man an den Seiten eines „flachliegenden Durchschreibebuchs“ schnuppert, des sogenannten Baujournals, das den Namen einer pazifischen Insel trägt, und auf dem oben an jeder Seite eine Zeile für das „Wetter“ zur Verfügung steht. („Wetter?“ Ja, heute schon, immerhin! Wetter sehe ich eines.)
Die Erotik, die hier mit Büchern verbunden wird, macht fast eifersüchtig: flachgelegt und bereit, durchgeschrieben zu werden. Wer würde unter dem Helm nicht erröten oder kürzer Atmen, wenn er seine Zeilen über die Entrümpelung oder die Mietersprechstunde hineindrückte? So erregt schreiben die Bauleiter, wie man es sich für das Schreiben nicht zu träumen wagte.
Die Autorin Julia Weber und der Autor Tommy Schleicher machen mit. Eine Auswahl der Texte erscheinen im Journal.
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