Ich wanderte durch die Schlucht. Die Sonne warf noch im Untergehen ihr Licht bis an die Wände hoch. Kleine Amseln versteckten sich im Kar, das sich unter einem Überhang gebildet hatte, um ein wenig Schatten zu suchen. Ich setzte meine Füsse so vorsichtig wie möglich und achtete darauf, dass ich nicht umfiel. Das Gewicht auf meinem Rücken war schwer. Der Schweiss rann mir ins Auge. Ich war nach vorne gebückt, um den Körper stemmen zu können, und hielt mit den Händen vor meiner Brust die Arme zusammen. Manchmal fürchtete ich, sie könnten ausreissen, so dünn waren die grünen Ärmchen, doch es überstand sogar einen Sturz, als ich stolperte. Vor meinen Augen erschienen Phantasmen, schwarze Ringe, die die Anstrengung durch das Gesichtsfeld stäupte, zwangen mich mehrmals zum Innehalten. Manchmal rief ich ein paar Worte in die Schlucht. Nicht um Hilfe zu holen, sondern um mich zu vergewissern, dass ich noch unterwegs und nicht längst in einen Traum versunken war. Der Kopf, seltsam ausgebeult, lag auf meiner Schulter. Manchmal fürchtete ich, er könnte plötzlich wach werden und mir ins Ohr schreien, doch ein Blick zur Seite genügte, um zu sehen, dass es um das ohnmächtige Alien nicht gut genug bestellt war. Endlich erreichte ich eine kleine Anhöhe. Weiter hinten rauchte ein Kamin eines einsamen Hauses, das sich an die Schluchtwand anschmiegte. Viele kleine Treppenstufen führten an einem Wasserfall vorbei hinauf zu der mächtigen Holzpforte. Oben war eine kupferne Glocke angebracht. Es musste ein Kloster sein. Ich glaubte sogar, eine Nonne auf der Bank zu erkennen. Ich richtete meine Last neu und zottelte los.
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