Ich hatte letzthin eine Beobachtung hier geäussert, die ich mit einer vorgeschützten Interpretation ummantelt habe. Tatsache ist, dass das Konzept weit über Wilhelm Meister hinausreicht. Ich frage mich sogar, ob sich nicht eine völlig neue Hermeneutik daraus ergibt. Ich arbeite noch an einer Theorie der Antizipation.
Was ich hingegen vollständig ausliess ist die Bruderschaft im Wilhelm Meister. Gut möglich, dass ihr Auftauchen viel von dem Kampf zwischen Erzähler und Figur zunichte macht, der mir so wichtig war.
Ausserdem verschwieg ich die ökonomische Komplexität des Buches. Sollte es ein Bildungsroman sein, so wäre die Bildung einzig hier zu suchen. Geld spielt die geheime Schlüsselrolle. Alleine der zyklisch zirkulierende Geldhaushalt Wilhelms: sein erster Verdienst, die dumme Investition in die Theatertruppe, die Entlöhnung durch den Grafen, der Verlust durch einen Überfall, usw. bringen Wilhelm in eine Lage von volkswirtschaftlicher Relevanz. Wachstum ist eine ständige Pendelbewegung. Doch für eine genauere Untersuchung fehlt mir dieser Tage die Zeit.
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