Ein kleiner Käfer, es ist nicht leicht zu sagen, was für einer, sitzt auf der Scheibe und lenkt das Mädchen ab. Aufmerksam und mit hochgezogenem Mund betrachtet es das vielgliedrige Geschöpf und die schwirrenden Segmente seines Panzers. Es hat aufgehört sich zu putzen und sitzt nun regungslos an der senkrechten Scheibe. Mit einer sachten und langsamen Handbewegung, die selbst noch unentschieden zwischen Abwehren und neugierigem Anstupsen scheint, versucht das Mädchen den Käfer zu verscheuchen, der sie sichtlich bedrängt. Das Tier verflüssigt sich dabei, ein schwarzer Strich voll Blut bildet einen kleinen dunklen Flecken an der Scheibe, und weg ist es. In regelmässigen Abständen kleben dort abgetrennte Beinchen und Flügel. Die Waldböschung, an der der Bus vorbeirauscht, senkt sich plötzlich zur Ebene ab und jetzt leuchtet die gebrochene Sonne durchs Fenster ins schuldbewusste Gesichtchen des Mädchens, das sich duckend nach Zeugen umdreht. Doch die anderen Passagiere starren, die Stirn am Plexiglas, nach draussen in die morgendlichen Felder, als könnten ihre Blicke Äcker pflügen.
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